Die ersten Reisenden: Pilger und Händler

Reisen diente in der Geschichte lange Zeit nicht dem reinen Vergnügen, sondern verfolgte bis ins 18. Jhd. andere Zwecke: Pilgerreisende in religiösem Setting, Kreuzfahrer, Boten, Händler und Marktfahrer zogen umher. Die frühesten Zeugen einer “Fremdenindustrie” in der Schweiz finden sich  im Kontext von Kuraufenthalten in Badeorten wie z.B. Baden.

Reisen nur ür Reiche

Im frühen 18. Jhd. begann eine Entwicklung, die im folgenden Jahrhundert zur Erschliessung der Alpenwelt für eine immer größer werdende Reiseschar führen sollte. Dennoch war diese Tendenz weit von den Möglichkeiten des normalen Volkes entfernt: Sie blieb Alpenspezialisten und Abenteurern vorenthalten. Erst im Verlauf des 18. Jhds wurde Reisen ein Zweck an sich: Das Entdecken neuer Landschaften aus Vergnügen oder zur Erweiterung des eigenen Horizontes und kontemplative Bildungsreisen, jedoch noch immer den Angehörigen der gehobenen Schicht vorbehalten: So haben  berühmte ausländische Gäste die Schweiz besucht, darüber geschrieben und so den Ruf der Schweiz als Reiseland eingeführt (z.B. J. W. von Goethe, Heinrich von Kleist, Felix Mendelssohn).

Villars: Natur und Sport

Bis 1905 war Villars ausschließlich ein Sommerferienort, wobei die Hotels im Winter geschlossen blieben. Villars war keine Feriendestination, an der die Gäste sich Kuren oder Gesundheitsbäder unterziehen konnten, wie z.B. in Bex-les-Bains. Auch war Villars kein Lungenkurort wie z.B. Leysin, wo das Sanatorium lungenkranke Menschen empfing und kurierte. Doch die schöne Natur im angenehmen Klima auf der Sonnenterrasse bietet in Villars die Gelegenheit für zahlreiche sportliche Aktivitäten an der frischen Luft. Genau dieser Vorlieben und Erwartungen der vermögenden Schichten Europas und der Schweiz trug das Villars Palace Rechnung.

 Villars Palace: Ski und Eislauf 

1905/1906 gilt  als erste Wintersaison in Villars. Die Gäste erfreuten sich an Aktivitäten wie Schlittenfahren und Schneespaziergängen. Erst langsam kam auch Skifahren in Mode. Villars verfügte schon immer über ein gutes Gespür für die Trends der Zeit und übernahm die Interessen der Gäste in neuen Sportarten wie Golf, Schwimmen und Eislaufen. Die Mitteilungen der Schweizer Skischule Villars berichten im Jahre 1906, dass die ersten Hotels im Winter geöffnet haben und Gäste aus Großbritannien Weihnachten auf dem Eisfeld gefeiert haben. Dreissig Pferdeschlitten brachten die englischen Skifahrer von Bretaye aus nach Villars (die Bahn wurde erst 1913 eröffnet).

Das Villars Palace verfügt bei seiner Eröffnung 1914 neben Indoor-Vergnügen wie Billard, einen Saal für Theater und Musikvorführungen, auch einen Tennisplatz, ein Kricketfeld und einen Gymnastikraum – dieses Angebot entsprach der neu aufgekommenen Nachfrage der Gäste nach sportlicher Ertüchtigung in ihrem Urlaub. Sie kommen, um Sport zu treiben, sich an der frischen Luft zu bewegen und die Natur zu geniessen und entspannen. Charles Genillard, der Direktor des Villars Palace, hat die Wintersaison eingeführt mit der Eröffnung der 12’000 m² großen Eislaufbahn mit Möglichkeiten zum Curling und Hockeyspielen. Jahr für Jahr kamen die Mannschaften aus Oxford, Cambridge und Chamonix zu Spielen nach Villars. Genillard ließ ebenso eine Bob- und eine Schlittelbahn bauen.

Die Zeiten (und die Mode) ändern sich im Villars Palace

Ganz im Stil der Zeit trugen die Frauen lange Röcke beim Wintersport und die Männer weisse Pullover und Wollstrümpfe. Zu jener Zeit haben die wohlhabenden Schichten Europas, besonders zu Beginn aus England, verhältnismäßig lange Anreisen auf sich genommen, denn nicht selten blieben sie eine ganze Saison in den Bergen. Erst im Laufe der Zeit und den wirtschaftlichen und politischen Veränderungen im 20. Jhd hat sich auch die Gästeschaft verändert: Nicht mehr reiche Engländer, sondern vor allem Gäste aus der Schweiz und dem nahen Ausland, sowie aus Belgien, zog es nach Villars. Und die Gäste trugen nun nach und nach sportlichere Kleidung….

Entdecken auch Sie die zahlreichen Winteraktivitäten in dieser Saison, in welcher Kleidung Sie auch immer bevorzugen! (Jedoch: Für Bikinis auf Skipisten übernehmen wir keine Verantwortung…). Wir freuen uns, Sie als Gast bei uns begrüssen zu dürfen!